… aber nicht nur dies; dieser Arbeitsplatz ist inzwischen schon lange auch ein mies bezahlter, dank Politikern wie Gerhard Schröder, Wolfgang Clement und Franz Müntefering von den so genannten Sozialdemokraten.
Zusteller in Deutschland, ein Horrorjob. Und doch boomt diese Branche in der Logistik.
Die Zeiten, in denen nur Deutsche diese Arbeit machten, ist ja schon sehr lange vorbei und man konnte zu dieser Zeit davon ausgehen, dass die Waren auch ankamen, denn die Ausfahrer waren früher fast ausschließlich bei der Post beschäftigt, einem Staatsunternehmen. Erst die Privatisierung der Post brachte den totalen Umschwung, denn jetzt wurde sozusagen “outgesourct”, wie es im neuen deutschen ‘denglish’ heißt. Die anfängliche Goldgräberstimmung für mehr Jobs schlug schnell um in ‘mehr Sklaven’, die für Hungerlöhne arbeiten sollten, denn jetzt war nur noch Effektivität und Geschwindigkeit gefragt und ansonsten brauchten die Zulieferer eigentlich nur noch einen in ihr Hirn eingebauten Kompass. Liest man die Liste der Zulieferer von Amazon, dem Giganten unter den Auftraggebern, kann man sich vorstellen, wie so ein amerikanisierter Arbeitsalltag (besonders in Deutschland) aussieht.
Da ich kein Wissenschaftler bin, kann ich nur vermuten, wie hoch die Fluktuation in dieser Branche inzwischen ist, denn als Beruf wird sie (diese Arbeit) inzwischen auch nicht mehr angesehen, sondern nur noch als Job. Dazu noch ganz schlimm schlecht bezahlt und der Druck von Arbeitgeberseite ist mehr als nur enorm, er ist inzwischen unmenschlich. Dass gute Arbeiter dort inzwischen weitestgehend fehlen, sei nur noch am Rande erwähnenswert, weil Quantität statt Qualität für die Auftraggeber zählt.
Inzwischen werden sogar Analphabeten und nicht Deutschsprachige eingesetzt, könnte man vermuten, weil sich keine anderen Arbeitnehmer mehr finden. Wichtig ist nur der Führerschein.
Der Kunde, der die Waren erwartet, rangiert inzwischen nur noch als lästige Begleiterscheinung.
Wenn es dann wirklich zu verschiedensten Problemen kommt, kann man sich mit einem fremdsprachigen Zusteller noch nicht einmal auseinandersetzen, und diese Probleme zu klären, denn man wird ja nicht verstanden und steht dann ohnmächtig außen vor, denn den Auftraggebern ist es scheißegal, solange sie ihre Einnahmen zählen können. Ethik ist in diesem Bereich schon lange abgeschafft. Sprachschulungen kosten ja nur wieder Geld und wird somit nicht investiert. Nur der Umsatz zählt.
Übrigens – wer jetzt vorschlägt, wieder in den Geschäften der näheren und weiteren Nachbarschaft ein zu kaufen, dem muss ich insofern gleich widersprechen, denn es gibt in diesem Land nicht nur junge Menschen mit guten Einkommen, die nur zu bequem sind, ihren Arsch zu bewegen. Ein großer Anteil an körperlich Behinderten und alten Menschen ist heutzutage froh, aus einem Riesenwarenangebot auswählen zu können, welches das Internet anbietet und zwar weltweit.
Mit Verlusten wird natürlich immer gerechnet. Diebstahl und sonstiger Schwund zahlen doch sowieso im Endeffekt die Kunden und die werden ja immer mehr. Ist ja bei Geschäfts- und Kaufhausdiebstählen nicht anders, zumal ja nicht nur Zusteller und sonstige Akteure in den Logistikzentren Straftaten begehen, sondern auch die Kunden selbst. Ist alles schon eingepreist.
Arbeitsmäßige Verbesserungen wird es aber auch in Zukunft nicht geben, da ja die Ausführenden dieser Berufe zur Solidarität untereinander nicht gerade gefördert werden, sondern im Gegenteil quasi aufeinander gehetzt werden durch die immer engeren Vorgaben der einzelnen Betriebe. Den Gesetzgeber interessieren solche Kalamitäten überhaupt nicht. Der Arbeitskannibalismus feiert und mit ihm die Profiteure, denn durch die Hartz-Gesetze ist immer für Nachschub gesorgt.