Die Hartz-Gesetze sind und bleiben Scheiße

Dieser Beitrag im FIWUS kann auch als öffentliche eidesstattliche Erklärung angesehen werden.

Ich persönlich schlage mich jetzt mit dem Fakt rum, dass ich Rechenschaft vor dem Landratsamt Passau ablegen soll, weil ich eine kurzfristige Spendenaktion für einen Mitbürger und Mitbewohner an meiner vorherigen Anschrift gestartet habe (übrigens über Facebook), damit der inzwischen 76-jährige Italiener nicht während der Fußball-€uropameisterschaft visuell ‘auf dem Trockenen’ sitzen muss. Ihm war Anfang März sein Fernsehgerät (Marke Deutsches Museum) verreckt. Es geht übrigens um einen Betrag von unter 200 €uronen.

Rechenschaft mussten übrigens Empfänger von illegalen Parteispenden wie Helmut Kohl und Wolfgang Schäuble bis heute nicht ablegen und Sanktionen etwa durch Gerichte oder gar nur Rücktritte hatten sie nie zu befürchten und … hier ging es nicht gerade um Peanuts. Aber Politiker sind ja immer sakrosankt, und wenn sie noch so korrupt sind.

Der von mir ‘eingesammelte’ Betrag von unter 200 €uro wurde auf mein privates Konto überwiesen, da ich nichts anderes hatte, denn von diesem Konto aus konnte dann das neue Gerät über meinen Amazon-Account durch Abbuchung bezahlt werden; siehe Bild. Die Aufstellung und der Anschluss des Gerätes erfolgte kurz nach dem ersten April 2016.

  1. Bestellung_ENZO Bildschirmaufnahme AMAZON

Dass ich dies jetzt alles öffentlich, auch über das Internet belege, ist allein der Tatsache geschuldet, dass ich inzwischen in ein Passauer Seniorenheim um gezogen bin und als Grundsicherungsrentner, wie in der Hartz-Gesetzgebung üblich, meine Kontoauszüge dem entsprechenden Amt, welches meine Unterbringung bezahlen muss (hier das Landratsamt in Passau), zugänglich machen muss. Eigentlich sind solche Gesetze und Regelungen in einem freien Land ja nicht zulässig und völlig absurd, aber ich und viele Andere in meiner finanziellen Situation (Rentenhöhe 2016 € 638 und ein paar Zerquetschte) werde ja als Schmarotzer der Gesellschaft durch diese Gesetze eingeordnet und muss mich fügen, denn sonst habe ich Sanktionen zu befürchten, welche mir meine Lebensgrundlage entziehen können. Was ich in meinem Berufsleben geleistet habe, interessiert ja sowieso keine Sau mehr, kann aber hier im FIWUS auch nachgelesen werden.

Ich habe wohl heute in Facebook auf diese Tatsache aufmerksam gemacht, aber zu diesem Zeitpunkt war ich noch nicht in der Lage, einen entsprechenden Beitrag zu verfassen, welche solch eine hirnrissige Aktion auch an die Öffentlichkeit bringt.

Die Einnahmen der Spenden durch meinen Aktionsaufruf wurde insofern ein Erfolg, denn Vincenzo Ratta, geboren am 17.07.1940 in Italien, wohnhaft Gleiwitzer Str. 15 in 94036 Passau bekam Anfang April 2016 ein neues Fernsehgerät und ist somit von der übrigen Welt nicht mehr total ab geschnitten, wenigstens medial.

Die Spender sind/waren Freunde von mir auf Facebook und bleiben weitgehend anonym und von Florian Kurz, den ich seit 1972 persönlich kenne, weiß ich, dass er mir dies alles bestätigen würde und wird, falls es erforderlich ist.

Bei allen Spendern möchte ich mich hiermit auch noch einmal bedanken … IHR habt einem armen und alten Menschen eine riesige Freude gemacht … und den Gesetzgebern wünsche ich die Pest an den Hals.

Ein neuer Lebensabschnitt

Untertitel: Von nun an gehts Bergab …

Eigentlich soll dieser Beitrag nur der Anfang vom Ende eines Menschen sein, aber genau in diesen jetzt schon 26 Tagen muss ich mich ständig korrigieren und den Text ändern, und zwar am laufenden Meter, denn fast ununterbrochen läuft mein ‘Computer’ zwischen meinen Ohrwatschln fast Amok und natürlich gibt es auch Auslöser, welche ich aber bei passender Gelegenheit dann einfüge.

Schon immer war mir Routine von jeher verhasst und in einem Seniorenheim ist Routine das Alpha und Omega im Tagesablauf, beim Personal und bei den Bewohnern. Schon in meinem Berufsleben, ob 20 Jahre in der Filmbranche und danach auch 10 Jahre in der IT-Branche hatte ich eigentlich bisher immer das Glück, dass nicht nur jeder Tag Veränderungen brachte, sondern kein Tag dem anderen glich. Nur ist Dienstleistung leider nicht jedermanns Sache, wie man sehr schnell an der Haustechnik bemerkt. Dass viele Bewohner mit Demenz dies nicht bemerken, ist zum Teil ihr Glück, aber es gibt nun mal nicht nur solche Bewohner. Allein, wenn ich daran denke, wie meine Berufseinstellung war, dann kann ich heutzutage nur noch mit dem Kopf schütteln. Allein, wenn ich dies bei heutigen Festangestellten bemerke, kann ich nur feststellen, dass diese Herrschaften niemals Chancen in meinen Berufen gehabt hätten.

Heute (22.09.2016) um 4:30 Uhr aufgewacht, noch eine Stunde im Bett gechillt und rumsinniert und dann aufgestanden. Im Kopf tanzen die Gedanken Cha-Cha. Ist dies jetzt für mich die Endstation?

In den letzten 20 Tagen waren auch Zeiten dabei, welche mich ziemlich stark an Zeiten voller Depression erinnern, aber ich reiße mich dann immer wieder ganz stark zusammen, um diese gar nicht erst zu zulassen. Noch kann ich mich nicht auf normale Beiträge für den FIWUS konzentrieren, aber ich hoffe mit der Zeit auf mehr Kreativität und Willen. Hängt natürlich auch mit den Unvollständigkeiten in meinem Umfeld zusammen. Auch hängt viel mit meinem Hund zusammen, denn Dany hat sich inzwischen schon wesentlich besser akklimatisiert und hilft mir dabei, depressive Gedanken ab zu wehren.

Höre im Hintergrund aus dem TV “Der Bericht aus Berlin”, es geht mal wieder um die neue Parteienlandschaft und dabei, wie schon in den letzten Monaten, um die AfD und die sogenannten ‘Besorgtbürger’. Wenn es nicht so traurig wäre von Seiten der Politik in diesem Land, könnte man ja wenigstens manchmal herzhaft und laut lachen, so dämlich führen sich viele Bürger in diesem Land inzwischen auf. Seit Jahren veröffentlicht der FIWUS ganz bewusst Kritik an der politischen Führung, aber die Schreihälse vom politischen Rand, ob links oder rechts, spielen eigentlich keine Geige, mit denen will ich mich einfach so nicht auseinander setzen, aber dass öffentlich ‘Gebrüll’ übertönt immer mehr die Vernunft.

Alles, was die 68er-Generation sich erarbeitet hat und für die sogar Menschen gestorben sind und auch kriminell wurden, sind inzwischen von so ganz bestimmten Obermotzen verraten und für die Ökonomie geopfert worden. Der sogenannte “Marsch durch die Institutionen” hat nicht funktioniert. Faschismus wird inzwischen als erstrebenswertes Ziel gefeiert und die Verräter aus der Sozialdemokratie, aber auch von den sogenannten Grünen und auch viele andere Ideologen sind der unstillbaren Gier erlegen.

Historiensendungen in der Glotze haben ja schon seit Jahren Hochkonjunktur, doch die letzten Überlebenden der Nazidiktatur brauchen noch einige Jahre, um diesen Planeten endgültig zu verlassen. Schon viele sind der ‘Gnade’ der Demenz erlegen, aber genau die sind auch zäh, wenn es um das pure Leben und Überleben geht.

Ich habe mir schon vor langer Zeit vorgenommen, einfach nur zu leben und auch immer wieder  Neues zu lernen und einfach auch neugierig zu sein. Genau deshalb schreibe ich inzwischen. Ob ich mich deshalb als Schriftsteller bezeichnen kann, wage ich zu bezweifeln, denn ein Künstler bin ich nie gewesen. Ich habe mich immer als Handwerker gesehen, schon in der Zeit von 1962 bis 1964, als ich Schreiner werden wollte und diese Lehre begann, dann aber nicht abschloss. Immerhin habe ich ja zwei Jahre durch gehalten in einer Zeit, da Lehrlinge noch Repressionen ausgesetzt waren in Form von Gewalt. Da ich dies aber alles schon aus meiner Kindheit her kannte und auch (klingt etwas schwülstig) erleiden musste, blieb mir nur noch der gleichwertige Widerstand, denn bisher kannte ich ja noch nichts anderes.

Seit Dienstag, den 20.09.2016, bin ich jetzt bin ich jetzt mit Dany, meiner 14-jährigen Hundedame, im Seniorenheim der Bürgerlichen Heiliggeist-Stiftung der Stadt Passau. Ich stehe kurz vor meinem 69. Lebensjahr im November. Dany ist der Star, geliebt und gleich verwöhnt und sie genießt es, gerade von der Belegschaft, aber auch von den Mitbewohnern mit Aufmerksamkeiten und Streicheleinheiten verhätschelt zu werden. Als ‘alte’ Dame ist solch eine Lebensumstellung natürlich auch erheblich und sie hat erst Mal 2 Tage nichts gefressen, aber gestern war es dann soweit, denn solange sie mit mir zusammen ist, fühlt sie sich sicher und wohl.

Bei mir persönlich ist es dann doch etwas anderes, da es offensichtlich ist, dass ich wohl das zweitjüngste Mitglied in der schon bestehenden Runde bin, aber ich bin auch anders. Außerdem bin ich wohl auch eine neue Generation, denn die anderen Mitbewohner sind doch schon erheblich älter und dadurch auch nicht mehr so fit wie ich selbst. Das Fit bei mir besteht aber wohl zumindest im Kopf (ist aber nur meine eigene Diagnose), denn meine Handicaps liegen zumeist im körperlichen Bereich. “Alt werden ist Scheiße” hat wohl seine Berechtigung.

Das erste Positive an meiner neuen Umgebung ist die Tatsache, dass das Zimmer die doppelte Größe meiner vorherigen ‘Wohnung’ hat und ich habe das Gefühl, endlich wieder frei atmen zu können. Natürlich ist noch nicht alles optimal, denn noch herrscht bei mir so einiges an Chaos, aber ich schätze mal, dass bringt wohl jeder Umzug mit sich. Man sagt ja nicht umsonst: “Lieber drei Mal abgebrannt, als einmal umgezogen”. Ich wohne jetzt genau in der Stadtmitte und doch, bis auf die Kirchenglocken, auch völlig ruhig. Trotzdem ist die allgemeine Lebensumstellung erheblich. Es wird quasi nach Regeln ‘gelebt’. Nur relativ wenige Mitbewohner sind noch zu einer vernünftigen Kommunikation fähig und dass ist dann schon ziemlich ‘grausam’ für mich persönlich, denn ich brauche nun mal genau diese. Hinzu kommt, dass mein Internetanschluss noch nicht bereit ist und ich so vom Rest der Welt ab geschnitten bin.

Erste Regel; es darf im gesamten Haus nicht geraucht werden und für mich als notorischer Raucher fast schon die Höchststrafe, besonders, wenn ich beim Schreiben bin.

Die nächste Regel ist einfach erst mal lästig, als sie die Mahlzeiten zu ganz bestimmten Uhrzeiten betrifft. Meine Zeiten, Mahlzeiten zu mir zu nehmen, richtet sich nun mal nach meinem Hungerfühl und hat keine Uhrzeiten.

Hier mal ein Ablaufplan von täglich feststehenden Terminen:

07:30 bis 08:15 Frühstück, 11:30 bis 12:15 Mittagessen, 14:30 Kaffee und Gebäck, 16:30 bis 17:15 Abendbrot.

Gerade jetzt beim Schreiben; ich sitze hier vor dem Haus, damit ich rauchen kann, werde ich wieder mal fast vereinnahmt von einer Dame, welche leider schon leicht dement ist und sie textet mich zu, weil sie natürlich auch Kommunikation braucht, welche ich aber nicht zu leisten imstande bin. Ich kann nun mal Gespräche, welche ich gestern mit ihr geführt habe, abspeichern und kann sie nicht immer wieder führen, mit der gleichen Ausgangsposition. Natürlich weiß ich, dass ich dadurch mehr als nur unhöflich wirke, aber aus meiner Haut kann ich nun mal auch nicht raus. Es werden wohl noch harte Zeiten auf mich zukommen, ein Außerirdischer könnte sich nicht komischer fühlen.

Die Zahl der Demenzerkrankungen nimmt weiter rapide zu und die Politik hat wirklich bisher keine Vorstellung, wie sie damit um zu gehen hat, nur im Ökonomisieren sind die Damen und Herren aus der Politik quasi Weltspitze.

Jetzt sitze ich schon seit mehr als 10 Tagen an diesem Beitrag und die ständigen Unterbrechungen lassen dann keine kontinuierlichen Gedanken mehr zu. Noch ist z.B. nicht alles von meinen Sachen, besonders die Technik, nicht an seinem Platz, viele Kleinigkeiten sind in verschiedensten Plastiktüten verstreut. Auch kommt hinzu, dass der sogenannte Arbeitsplatz noch so gar nicht meinen Vorstellungen entspricht, denn der Tisch ist einfach zu klein. Im Hintergrund läuft im TV das Mittagsmagazin, aber gerade die restliche Welt geht mir plötzlich erst Mal am Arsch vorbei.

Heute Mittag war ich auf der Post, um einen Nachsendeantrag zu stellen. Für diese sogenannte Dienstleistung verlangt der ehemalige Staatsbetrieb doch glatt € 24,90, also werde ich mir dies abschminken und für mich wichtige Personen später per E-Mail zu informieren. Bei € 109,09 Taschengeld pro Monat wäre schon glatt ein Viertel des Geldes weg. Die können mich mal. Das ständige Gequatsche der Politik um einen Abbau von Bürokratie ist nur ein Scheingefecht. Im Zeitalter der Computer hat sich das Ausfüllen von Formularen erheblich erhöht und dann kann man die Bürger noch besser um ihr bitter verdientes Geld bringen.

Für diesen Monat habe ich noch eine Monatskarte, denn für die Zukunft werde ich die öffentlichen Verkehrsmittel nur noch sporadisch nutzen. Einen weiteren Vorteil hat mein neuer ‘Wohnsitz’ dann doch noch; mein Hausarzt ist gerade mal 100 Meter entfernt, was mir z.B. gestern Abend insofern zu Nutze kam, als ich feststellte, dass mir wichtige Medikamente ausgegangen sind und ich nach kurzem Telefonat das Rezept sofort aus gestellt bekam, ohne die üblichen Wartezeiten.

Inzwischen ist es der 27.09 und was das Internet angeht, Tote Hose hoch drei. Gestern, nach dem ersten Anruf in dieser Woche (drei Anrufe in der Vorwoche hatte es schon gegeben) bei meinem Provider, bekam ich wohl den neuen Monat frei, aber auf die Gesamtsituation gesehen, ist dies nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Meine Laune ist inzwischen auf dem Nullpunkt, zumal ich ja noch nicht mal sicher sein kann, dass der versprochene Adapter auch wirklich so funktioniert, wie er sollte. Warten kann die Hölle sein.

Leider kommt auch noch hinzu, dass meine finanzielle Lage alles andere als rosig ausschaut, denn sonst könnte ich mir wenigstens über einen Surfstick die Möglichkeit verschaffen, doch ins Internet zu kommen, wenn auch zu horrenden Preisen.

Inzwischen ist Samstag, der 1. Oktober 2016 und es ist gerade mal 3:40 Uhr, ich bin wach und mache mir Gedanken über die Lage in Deutschland, über die Besorgtbürger, die ich inzwischen schon wieder spießige Vollpfosten nenne und überhaupt so einige Dinge, welche das Leben in solch einer Atmosphäre mich nicht gerade zu Jubelarien hinreißen lassen und da ich im Moment als Nachrichtenquelle nur die Glotze und den Videotext habe, sitze ich jetzt vor meinem Computer, schüttele ständig den Kopf und kann eigentlich meine Landsleute so gar nicht mehr verstehen, welche hinter einer Partei wie der AfD herlaufen wie hinterm Rattenfänger von Hameln. Treppenwitz dieser Saison: Dresden ist heuer Ausrichter des “Tages der deutschen Einheit” und keiner lacht.

Zusätzlich ärgere ich mich über Vodafone.

Zwischenspiel: Vodafone – ein Weltkonzern … ? … (wer die Ironie findet, darf sie behalten) …

Wir Internetnutzer haben ja inzwischen nur noch drei Provider in Deutschland. Die Neoliberale Politik lässt so etwas ja besonders gerne zu, wobei die Damen und Herren in Berlin sich sowieso nicht mehr für ‘ihr’ sogenanntes Volk interessieren, sondern nur noch für die finanziellen Aspekte ihrer Alterssicherung, welche ja gegenüber ‘Otto Normalbürger’ schon erheblich ist. Außerdem lassen sie gerne Weltkonzerne schalten und walten und auch an den Gesetzen mitschreiben, denn diese sind ja die sogenannten “Experten” und genau diese haben ja laut Politik nur ‘unser Bestes’ im Sinn, nämlich unser schwer verdientes Geld.

Internetprovider haben da ein besonders leichtes Spiel und vor sich ein Gelddruckmaschine, welche sich unermüdlich dreht. 95% der Verträge sind auf 24 Monate aus gelegt und bei ein paar Millionen Verträgen macht dies gleich Milliardeneinnahmen (natürlich Brutto) aus. Sind die Verträge erst mal abgeschlossen, muss ja wohl zwangsläufig der Service auf der Strecke bleiben, denn der könnte ja Geld kosten. Bits und Bytes sind inzwischen das wertvollste Gut auf diesem Planeten und wer hier das Sagen hat, wird diese Macht natürlich auch niemals so einfach teilen. Dafür werden die Herrschaften schon von der Gier ‘geschützt’, denn genau die ist in der Ökonomie allgegenwärtig.

Jetzt ist die Einleitung doch länger geworden, als geplant. Das Hauptthema soll ja der Provider Vodafone sein.

Vodafone hat vor einiger Zeit den Kabel-TV-Anbieter Kabel Deutschland übernommen und die in den Hintern gekniffenen sind die User, die Nutzer bei einem technischen Problem. Als Beispiel geht es hier im Besonderen um ein kleines Stück Hardware, welche aber, da nicht vorhanden, unglaublich wichtig wird, denn es verhindert durch sein Nichtvorhandensein, dass man sich mit dem Internet verbindet. Kleines Teil, gigantische Wirkung. Diese Information hatte Vodafone am 20.09.2016. Heute haben wir den 29.09.2016. Fünf Anrufe wurden zwischenzeitlich in diesen 10 Tagen getätigt, jedes Gespräch mit einem anderen Gesprächspartner. Keiner weiß von den vorherigen Gesprächen, da die Supporter wahrscheinlich bisher nichts in ihren Support-Tools abspeichern, um etwas nach zu vollziehen. Diese Tools sind für jeden Helfer bei Computer- und anderer Problemen inzwischen dass sogenannte Buch der Bücher und dadurch auch wichtiger als die Bibel. Jeder Nutzer, welcher ein technisches Problem hat, ist hierin aufgeführt, jedes Problem soll dokumentiert werden. Wenn es nur bloß so einfach wäre.

Es soll ja mal eine Zeit gegeben haben, da hieß es in Deutschland, der Kunde ist König, aber dies ist wohl nur als Mythos zu verstehen Und wer glaubt, dass die anderen beiden Provider in dieser Beziehung irgendwie anders und besser sind, wird wohl sehr schnell auf den harten Boden der Realität fallen, denn dem ist keineswegs so. Deutschland ist Spitze darin, seine Bürger und Kunden ab zu zocken und aus zu nehmen, denn sie verhalten sich ja auch dem entsprechend wie die berühmten Schafe auf der Weide. Gemurrt wird nur im stillen Kämmerlein.

Insgesamt ist an zu merken, dass die Nutzung des Internet inzwischen in diesem Land reine Glücksache ist und sich wesentlich kleinere Staaten auf diesem Planeten regelrecht lustig machen, als wären Computer und Internet gerade erfunden worden und die gewählten Verantwortlichen in diesem Land sind selbst in ihrem Denken so realitätsfern, dass es einer Sau graust. Dieses Land ist inzwischen auf die weltweit hintersten Plätze gerutscht, was den technologischen Fortschritt an geht. Nur der Gott “Wachstum” wird unerbittlich beschworen und angebetet und selbst die Steinzeit kann man inzwischen in diesem Land als fortschrittlich betrachten. Ein gewisser Herr Morgenthau hätte inzwischen nicht schlimmer in diesem Land wüten können, als unsere eigenen Politiker. Wir stehen in dieser Beziehung inzwischen wieder im Neandertal.

Natürlich hat dieser Beitrag nicht den Hauch einer Chance, irgend eine Beachtung zu finden, aber geschrieben und veröffentlicht wird er trotzdem, denn niemand soll sagen können, er wusste von nichts, denn das Motto des FIWUS steht klar und unübersehbar über jedem Beitrag … Lesen gefährdet immer noch die Dummheit

Altenheime und die technische Weiterentwicklung

Das Durchschnittsalter in diesen Heimen kann ich wohl bisher nur schätzen, aber es ist nun mal nicht gerade niedrig und so hat man als technisch interessierter Mensch natürlich schnell das Problem, dass man mit technischen Voraussetzungen und Vorgaben konfrontiert wird, welche an das vorchristliche Zeitalter erinnert. Klar, ist jetzt total übertrieben, aber anders kann man Deutschland schon gar nicht mehr auf rütteln. Selbst unsere Regierungsmitglieder erinnern in ihren Ideologien an die Steinzeit.

Einer der am häufigsten geposteten Gags und Vergleiche im Internet ist die Zeit vor der Erfindung der Computer- und Digitaltechnik und danach.

Hätte ich persönlich die Zeit um 1982/83 rein technisch verschlafen, könnte ich heute diesen Beitrag wohl mit Schreibmaschine schreiben, aber eine Veröffentlichung wäre ungleich komplizierter und nur ganz wenige Menschen könnten an meiner Odyssee durch die vergangenen 69 Jahre, welche ich auch jetzt noch lebe, teilhaben. Heutzutage, durch das Internet, kann die ganze Welt auf meine Beiträge zugreifen.

Durch meinen Umzug in ein Altenheim hier in Passau bin ich jetzt seit genau 14 Tagen vom Internet ab geschnitten und heute, am 3. Oktober 2016 wird garantiert nichts passieren, denn es ist Feiertag und ich komme mir inzwischen schon wieder wie vor dem Internetzeitalter vor. Rücksturz in die Vergangenheit, nur ohne Zeitmaschine. Muss ich mich jetzt für meine technische Affinität entschuldigen? Das würde mir gerade noch fehlen und wäre für mich ein Grund, erst einmal so richtig aus zu flippen.

Dabei sind die technischen Möglichkeiten und Voraussetzungen vorhanden, aber vor der Umsetzung hat der ‘Allmächtige’ ja die Bürokratie, das Unvermögen der Verantwortlichen und die Dummheit der Politik gesetzt. Außerdem setzt man wohl schon mal voraus, dass alte Menschen sowieso nichts mit dem Internet am Hut haben und auch die Verantwortlichen in solchen Häusern schließen sich fast uneingeschränkt der Allgemeinheit an.

Leute – völlig falsche Annahme. Leider weiß ich im Moment gerade nicht, wann der Umbau dieses alten Gemäuers (ehemaliges Kloster?) stattfand, aber dies kann ich ja nach reichen und hier ist es schon, so ca. 30 Jahre (ich habe mal unverbindlich nach gefragt). Die Gesamtkonzeption wurde also noch im letzten Jahrtausend vorgenommen und dabei zu diesem Zeitpunkt schon der Fehler gemacht, dass man nicht besonders weit in die Kuhzunft (kleiner Scherz meinerseits) gedacht hat.

OK – ich bin wohl inzwischen, wenn nicht wirklich, aber annähernd der jüngste Bewohner in diesem Haus und ich habe nun mal in technischen Berufen über 30 Jahre gelernt und gearbeitet und möchte auch im etwas gesetzteren Alter nicht auf die Annehmlichkeiten so manchen technischen Fortschritts verzichten.

Im Haus gibt es Kabelfernsehen von Vodafone und die Bewohner haben kostenfreien Zugang zu einer Menge von Programmen, an die sie noch vor 30 Jahren nicht mal im Traum gedacht haben und dies heute in einer Qualität, welche es zu Beginn des Digitalzeitalters auch noch gar nicht gab. Dass man aber inzwischen auch das Internet und die Telefonie über das Kabelnetz nutzen kann, auch dies ist an den meisten der derzeitigen Bewohner doch irgendwie vorüber gegangen oder es hat sie auch niemals interessiert. Die nächsten Tage, aber auch Jahre werden beweisen, dass der Fortschritt von niemanden aufgehalten werden kann. Nur darum muss ich jetzt kämpfen, denn sonst wird mein Aufenthalt in diesem ansonsten schönen Haus zur Hölle. Am Dienstag, den 4.10.16 kommt der Techniker von Vodafone und ich bin auf die Reaktionen der Haustechniker gespannt, denn sie sind ja hier für die Bewohner und auch die Beschäftigten ‘die Götter’. “Never change a running System” gilt nicht nur für Computer.

04.10. Leider sind mir mal wieder die Götter nicht hold; heute war ein Techniker von Vodafone hier und fand eine Technik vor, welche vor 30 Jahren eingebaut wurde, wie ich schon vermutete und die halt mit den heutigen Anforderungen an die Digitaltechnik gar nicht konform gehen kann. Das Internet funktioniert halt immer noch nicht, doch soll man die Hoffnung in dieser Beziehung  niemals auf geben, denn es wurde vereinbart, dass beim nächsten Besuch (noch diese Woche) gleich 2 Techniker kommen werden, um den derzeitigen Missstand zu beheben oder aber eine entsprechende Alternative zu verwirklichen.

Der 29. Tag ohne Internet

Vodafone war rechtzeitig informiert über meinen Umzug in ein Seniorenheim am 20.09.16.

Die Leitungsprüfung ergab damals, dass Kabelfernsehen schon durch Kabel Deutschland, welches ja von Vodafone übernommen wurde, vorhanden war.

Mir persönlich war auch klar, dass ich einen wenige Tage dauernden Ausfall des Mediums zu erwarten hatte, die jetzige Länge des Ausfall hab ich dann doch nicht erwartet, trotz ständiger Kommunikationsversuche. Aber Pustekuchen.

Bei jedem Anruf bei dem Provider bekommt man von der Anrufmaschinerie einen anderen Gesprächspartner zu gewiesen, welcher von den Anrufen vorher natürlich nichts weiß, außer vielleicht von den Eintragungen in das Computer-Servicetool, sollte er/sie des Lesens mächtig sein. Wird in diesem Tool ein vorhergehendes Gespräch nicht akribisch vermerkt, muss der Hilfesuchende ständig die gesamte Story neu erläutern.

Der zweimalige Besuch von Technikern, welche Vodafone ins Seniorenheim schickte, ergab nur, dass die Technik wohl vor 30 Jahren installiert, aber seitdem nicht kontrolliert und noch weniger auf den heutigen Stand erneuert wurde. Hinzu kommt noch, dass die Techniker wohl nicht mit ihrem gesamten Equipment an rückten und somit auch nicht in der Lage waren, mir den Internetzugang zu gewährleisten.

Am Freitag, den 07.10.16 habe ich dann bei der Vodafone-Vertreterin im Saturn Passau um die Umstellung meines Vertrages auf Normal-DSL gebeten, doch dies ist wohl Firmenintern so nicht möglich. Es muss also ein neuer Vertrag her. Flexibilität ist einfach nicht vor gesehen. Diese sogenannte Weltfirma beruft sich sehr schnell auf geschlossene Verträge. Natürlich wird man dann auch sehr schnell von ‘gutmeinenden’ Mitmenschen aufgefordert, doch den Provider zu wechseln, nur wissen diese Gehirnakrobaten meist gar nicht, dass es eigentlich auf diesem Gebiet inzwischen keine Alternativen mehr gibt. Der Politik sei Dank, möchte man ganz leise stöhnen.

Hier aber wird ein Vertrag garantiert nicht erfüllt, inzwischen sind die 4 Wochen abgeschlossen, ohne dass sich an meiner Situation etwas geändert hat. Auf eine besonders wichtige Internet-Eigenschaft, nämlich das Onlinebanking, kann ich nicht zu greifen. Auch bekomme ich seit der Zeit des Umzugs natürlich auch keinerlei Updates mehr, was sich wahrscheinlich im nachhinein schon als sehr kritisch auswirken kann.

Heute, am 12.10. kommt zum dritten Mal der Techniker. Ich hatte schon vor der Beauftragung bei Vodafone mit geteilt, dass diesmal der Techniker auch als Alternative einen DSL-Anschluss respektive die erforderlichen Gerätschaften dabei haben sollte, denn der Kabel-Internet-Anschluss wird zu 99,99 % nicht hinhauen und ich habe jetzt endgültig die Schnauze voll.

Gestern bekam ich wohl einen Mobil-Stick, von Facebook-Freunden gesponsert, jedoch hat das Volumen dieses Sticks (einmal 750MB, einmal 1GB von mir gekauft) nicht lange gehalten, denn mein Computer braucht nun mal einfach seine Updates von Microsoft und … es stehen noch so einige aus, welche ich mir aber einfach nicht leisten kann.

Gerade hat die Tagesschau die Meldung gebracht, in Deutschland gibt es 56 Millionen Internetnutzer … ich korrigiere hiermit, es sind nur 55.999.999.

Es bleibt schwierig in mir.

1a_a_good_bye

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am 13. September 2016 verliess mich mein Mann nachdem er einen Aschenbecher nach mir geworfen hatte – die Polizei dagewesen war, und er eigentlich mich hinauswerfen wollte.

Oh, ich wäre gerne gegangen, wenn es einfach für mich wäre. Aber ich bin schwerbehindert und kann nur in Wohnung und Haus noch ein wenig gehen. Draussen brauche ich einen Rollstuhl, und bei Belastung werden die Schmerzen schlicht zu heftig. Ich klappe dann einfach zusammen. Schuld an der Behinderung sind Bandscheibenschäden, und eine seltene Erkrankung, durch die sich Zysten in der Wirbelsäule bilden.

Da die Wohnung nicht behindertengerecht war, wir sie aber hatten behalten wollen, mußte mein Mann eigentlich den Haushalt erledigen. Alles, was ich konnte, tat ich auch noch: Kaffee zubereiten, Katzen füttern, kleinere Dinge wegräumen. Und, ich erledigte alles Schriftliche – Behördenbriefe, Briefe an die Chefs meines Mannes auch, denn er konnte nicht richtig lesen und schreiben – und die Finanzen ebenfalls, einfach alles.

Es gibt Menschen, denen sind solche Hilfen mitsamt Liebe nicht genug. Seit Jahren hatte er nichts mehr getan in der gemeinsamen Wohnung – er wusch kaum noch die Wäsche, putzte nicht, kaufte auch nicht immer ein, sodass ich hungern sollte, und Freundinnen für mich Essen brachten.

Frust liess er an mir aus – wie auch an diesem letzten Tag. „Ich würde am liebsten auch mal Amok laufen!“ hatte er gesagt, unter anderem. Er ging dann doch noch selber.

Zurück blieb ich, eine schwerbehinderte Frau mit 67 Jahren nach 18 Jahren Ehe ohne Pflegestufe und ohne Hilfe – beides hatte er immer verweigert und abgelehnt – abgerissen und ungepflegt in einer unbeschreiblich versifften Wohnung.

„Gab es denn keine besseren Tage?“ fragte mich jemand. Doch die gab es, aber in den letzten Jahren waren sie überschattet. Die alten Bilder fahren in meinem Kopf Karussell und feiern Kirmes, allerdings, ohne, daß ich in irgendeine Stimmung käme. Meine bewußten Gedanken kreisen darum, wie ich die Dinge, die noch wichtig sind, aus der alten Wohnung bekomme, und das Ganze zum Abschluß.

Doch das Bilderkarussell im Kopf steht nicht still, und ein Bild taucht in dem Bilderringelreihen immer wieder auf: Wie mein Mann in der Küche damit beschäftigt ist, die Messer zu schärfen mit dem Wetzstahl. Wie er dann die Schärfe der Messer prüfte, indem er eines um’s andere nahm, und die Schneide flach auf den linken, nackten Arm legte, und diese langsam entlang bewegte. Die Schneide mußte die Haare auf dem Arm meines Mannes ohne weitere Bemühung abrasieren, dann war er zufrieden. Solches Vorgehen von ihm – das gehörte zum gemütlichen Teil des Tagesablaufs.

Ein Blitzlicht auf den ungemütlicheren Teil enthüllt den ganz frühen Morgen:

Täglich weckte er mich spätestens um 4 Uhr 30 Minuten – egal ob Sommer oder Winter. Als er arbeitete, stand ich um 3 Uhr auf. Er hörte zur vollen Stunde Nachrichten, und egal, von was zwischen uns die Rede war zuvor, – auch mitten in einem gesprochenen Satz,- mußte ich verstummen, sonst wurde er wütend.

Beim Schreiben des Einkaufszettels mußte eine bestimmte Reihenfolge eingehalten werden. Einfälle und Sonderwünsche durften dann nicht mehr geäußert werden. Aus dieser seiner vorgegebenen Zettelordnung der Warenreihenfolge wurde ich nie ganz schlau. Dies führte dazu, dass ich fast jeden Tag das Gleiche zu essen bekam, und nichts sagen konnte dagegen, dem Frieden zu Liebe. Wer will schon dauernd Krach und Wut um sich haben? Ich sagte nichts mehr, damit er nicht mit Gegenständen umher warf, und mich beschuldigte, ich sei zu dämlich ihm meine Wünsche richtig zu diktieren.

Klappte es – selten genug – doch einmal einen Wunsch zu äußern, hatte es der Laden nicht, oder es war zu teuer – so seine Aussagen.

Das Bilderkarussell im Kopf kreist um die Küche, wechselt nur selten an andere Orte in der Wohnung. Denn in dieser Küche, am Kaffeetisch, erklärte mir dieser Mann, der mich angeblich liebte, auch jeden Morgen, wen er am liebsten abmurksen würde – in Deutschland. Und, er machte seine sexistischen, despektierlichen, entwürdigenen Bemerkungen über die Menschen, die unten vor dem Fenster auf der Straße entlang zur Arbeit gingen, oder, wie unsere Nachbarin die Zeitungen austrug, nach Hause eilten.

Und doch sind auch das noch harmlose Bilder.

Verschärft waren jene Morgen, an denen er mich weckte, und ich danach auf meinen guten Morgen Gruß keine Antwort erhielt. Wenn er mit dieser Laune einkaufen ging, wurde ich nicht gefragt, was er mir mitbringen sollte. Oft aber ging er gar nicht, sondern stürmte irgendwann weg vom Tisch und legte sich wieder in’s Bett. Da er immer nur für einen Tag einkaufen ging – abgesehen von den Wochenenden – ließ er mich einfach hungern. Ich mußte nur dann nicht hungern, wenn ich telefonisch eine Nachbarin oder Freundin erreichen konnte, und diese dann etwas zu essen brachte.

In dieser Küche, die vor meinem inneren Auge in dem Bilderkarussell so oft auftaucht, am Tisch darin, beschimpfte er mich – diktierte seine Regeln – beschwor seine angebliche Liebe, und belog mich. Das alles seit vielen Jahren, von den insgesamt 18 Jahren unserer Ehe.

Hier bei den Freunden nun ist alles anders. Manchmal flackert Freude darüber auf, wie ein Funke über einem riesigen Holz- und Reisighaufen. Doch der Funke sinkt im Flug herab, fällt zwischen den Scheiten und Zweigen hindurch und verlöscht.

Nein, es ist keine Leere in mir, sondern eher Überfüllung. Zuviel Rummelplatz,- darauf hat sich zuviel angesammelt und will überquellen, aber da sind die Stände und das Karussell, dazwischen gelingt nichts so recht. Wohin auch mit dem Schrott aus dem Ende einer Ehe, in der ich, die behinderte Ehefrau ihrem Ehemann zuviel wurde? Zu viel, zu stark, zu zäh, und trotzdem meinte er mir sagen zu müssen, ich hätte ihm nichts mehr zu bieten. Aber, was war damit umgekehrt? Was hatte er denn zu bieten, außer Wutausbrüchen, Vernachlässigung, sozialer, emotionaler Mißhandlung und mieser Laune? Was tat er denn? Da war Nichts – kein Witz. Da waren nur die Widerhaken in seiner Seele aus der Hetze seiner Geliebten, die ihm gesagt hatte, er solle sich nicht zum „Bimbo“ einer Behinderten machen.

Zum wie vielten Male Neustart in meinem Leben? Zum 5. oder 6. ten Mal, und immer mindestens fast bei Null. Was soll’s? Das allerletzte Mal am Ende des Lebens wird es dann so sein, wie ich einst gekommen war: Ohne Alles.

Da sitze ich nun bei Freunden geborgen und schreibe, weil es aus mir herausdrängt. Endlich schreiben, ohne dass mir einer dazu Fragen stellt und wissen will, was ich aufschreibe. Doch, die Freunde können es gerne erfahren, aber es ist schön, während des Schreibens nicht kontrollierend beobachtet zu werden.

An zwei Tagen, seit ich hier bin bei den Freunden, grüßte mich die Depression, grau und bleiern. Sie hatte sich ein wenig verbummelt in der Vergangenheit, und nun wußten sie und ich nicht so recht was tun mit ihr. Sie hat sich wieder verzogen. Danach lugte die Paranoia ein wenig durch den Türspalt. „Es wird Dich verfolgen – dieses ganze Pech der Vergangenheit. Die Welt ist schlecht, und es wird wieder schief gehen.“ Und dazu manche Menschen aus den Umfeldern ringsum tröteten kräftig in das gleiche Horn. Egal, je deplazierter etwas gegenüber einem Menschen ist, der gerade in heftiger Not ist, desto gerner wird es angewandt.

Er aber, der nun weg ist, hatte meine Gefühle voll erwischt und kaputt gemacht. Sie haben sich verkrochen zum größten Teil, wie weidwund geschossene Tiere.

Und wieder, während ich dies schreibe, setzt sich das Karussell im Kopf in Bewegung und präsentiert ein anderes Bild: In unserer Apotheke gibt es Taler zu sammeln für Prämien. Ich hatte genug beisammen, und hatte für einen damals gefragten, und für mich teuren Musikstick gesammelt. Ich wollte einlösen und rief in der Apotheke an, ob es klappt. Es wurde verneint, denn inuzwischen gab es neue Prämien. Nach einiger Zeit rief die Apotheke mich an, und ich bekam die Auskunft, dass es doch noch klappe mit dem Stick. Ich freute mich so, dass ich einen Jubelruf ausstiess.

Mein Mann sah mich verächtlich an, und bemerkte: „Du benimmst Dich wie ein Kleinkind, das gerade seinen Lolli bekommen hat.“

Nur eines der Bilder im Kopfkarussell von vielen.

Ich durfte nicht weinen, denn wer weint will andere Leute nur mit den Tränen erpressen. Ich durfte nicht unüberlegt lachen, denn dann lachte ich ihn aus. Dass er mir das Lachen abgewöhnte, hat er nicht ganz geschafft.

Er hatte irgendwann ein wundervolles Lächeln gehabt, und lachen konnte er hellauf. Zuletzt klang sein Lachen nur noch gehässig, oder meckernd, als wäre er ein alter Ziegenbock.

Ich hatte keine Lust mehr, seine von Regeln eingezäunten, kruden Erwartungen zu erfüllen. Er war sowieso nur noch selten da,- zu Hause. Er war bei seiner Geliebten.

Sie war das gleiche Kaliber wie er, nur in anderer Variante. Sie hätten doch so gut zusammen gepaßt – jeder von ihnen dachte nur an sich.

Er hatte mich isoliert – in der von mir zuvor geliebten Stille am Waldrand. Kein Laut drang an meine Ohren, tagelang – wochenlang – Monate – Jahre. Freunde und Bekannte wurden vergrault. Kein PC-Lautsprecher durfte angeschaltet werden, sonst hätte ich nicht gehört, wenn er nach Hause kam. Das Türschloss war kaputt, und nur von innen war zugeriegelt, also mußte ich ihm öffnen. Als es dann repariert war, hätte ich alles nachholen können. Aber er schlich sich so leise herein, dass ich dann erschrak. Telefonate fielen weg, denn er hätte alles mit angehört – so, wie er immer lauschte und kontrollierte, und dazwischen redete und brüllte.

Hier bei den Freunden ist dies alles anders, aber nun ist nichts mehr so drängend, die Not ist vorüber. Der Fernseher läuft, Gespräche sind möglich. Meine Ohren klingeln und lärmen nicht mehr so heftig wie zuvor. Der Tinnitus, dessen Pfeifen ich nie los werde, ist merkwürdig leise geworden. Es ist, als flüstere er: „Du brauchst mich nicht mehr so sehr, um Dich achtsam und wach zu halten.“

Was ist geblieben in mir, außer der zurückgestopften und abgewiesenen Liebe, außer dem Bilderkarussell, das nicht aufhört sich zu drehen,- zu einer skurrilen, schrägen Musik, die von einer kaputten Schallplatte abgespielt zu werden scheint?

Da ist keine Wut, keine Trauer, kein Bedauern, nichts in dieser Art. Aus den Jahren der Isolation, der Vernachlässigung, und dadurch der Scham, blieb vor allem eines bis jetzt: Unsicherheit.

Ich wollte zurück an den alten Platz – nicht zu ihm – nur zurück zu meinen Katzen. Alle jene, die besorgt um mich waren und es gut meinten, fragten, was mich geritten hatte an jenem Tag. Meine Tiere, sie waren in der Vergangenheit die Einzigen, die meine wahren und treuen Gefährten blieben. Das stand in jenem Moment im Vordergrund.

Gleich dahinter aber lauerte die gravierendste Folge der Deprivation und Isolation: Die Unsicherheit. Ich weiss nun, warum Isolationshaft als Folter gilt.

Doch, ich kann noch mit Messer und Gabel essen, und auch vom Teller. Ich kann mich auch noch halbwegs benehmen. Aber, ich weiss es nicht mehr, wie es ist, mit anderen Menschen zu leben. Hey, wie macht Ihr das, daß alles so selbstverständlich ist? Wie viel darf ich essen? Was trinken, wenn das Mitgebrachte zur Neige gegangen ist? Um was kann ich fragen? Wann kann ich mit Euch sein, und wann nicht? Huhu! Wie ist das so in einer Familie? Ich weiss es einfach nicht mehr.

Das – was Zusammenleben ausmacht hat er in Scherben und zu Klump gehauen. Das Gefühl dafür ist erst einmal verloren. Hallo! – Wie geht das noch gleich mit dem Leben bei den Menschen?

Sagt es mir, denn ich habe nicht mehr viel, ausser meinem Lachen. Selbstsicherheit ist noch da, da ich weiss was ich will und nicht will. Das aber, was als soziale Sicherheit bezeichnet werden könnte, ist futsch. Und das ist im Moment der Knackpunkt.