Nach meiner Entlassung aus der Krebsklinik war so weit alles bereit für die Reparaturen, die der Vermieter leisten sollte.
Die anderen alle hatten rasch und zügig gehandelt. Doch danach….
Hier mein Brief an das Landratsamt, dessen Inhalt beschreibt, zu was ich gezwungen werde:
Sehr geehrte Damen und Herren.
Es tut sich nichts…,
denn es geht ja nicht ausschließlich um die Heizung.
Dass mir die Situation hier zusätzliche Übelkeit, Behinderungen, Verhinderungen und unwürdige Einschränkungen beschert, ist die eine Sache. Dass ich dadurch an meine Belastungsgrenzen gelange, die andere. Abgesehen von der Übelkeit als Nachwirkung der Behandlungen im Krankenhaus wird mir zum Speien auch darum, weil ich immer noch einer Lebenssituation ausgesetzt bin, die jeder Beschreibung spottet. Die Kotztüten, die mir das Krankenhaus noch mitgegeben hatte, sind aufgebraucht – das mag Ihnen sagen, wie es mir damit ergeht.
Die Herren Thomas Müller (Vermieter) und Andreas Müller (Flaschner) sind nicht im Stande ihre Zusagen einzuhalten. Diese Zusagen betrafen: Anschließen der vorhandenen Waschmaschine – entfernen des Holz- Kohleofens aus dem Zimmer, in dem ich wohnen will – reparieren des Bades – reparieren des Wasserhahnes und Abflusses in der Küche – Anschluss der Heizung.
Mein Pflegebett samt sonstigen Utensilien wurde geliefert. Ich kann es nicht benutzen, weil der Ofen nicht entfernt wurde. Das wäre aber wichtig, und dass das Loch in der Wand für das Ofenrohr wieder ordnungsgemäß verschlossen wird, damit ich nicht unnötig belastet und gefährdet werde. Das wäre – nach meiner Rückkehr aus der Krebsklinik – das Wichtigste gewesen. Doch nicht einmal dazu waren die Herren Müller im Stande.
Herr Beyer – mein Untermieter – muss das Geschirr im kleinen Waschbecken im Bad spülen. Da fließt noch heißes und kaltes Wasser. Das ist die einzige Möglichkeit überhaupt, die noch geblieben ist. In der Küche fließt kein kaltes Wasser. Da verbrüht man sich nur… Ein Versuch wurde unternommen von Herrn Andreas Müller, diesen Mangel zu beheben. Das kalte Wasser floss einige Stunden lang, dann war es wieder weg.
Ich selber sitze mit meiner Nahrungszufuhr über Sonde in der Küche auf einem Stuhl,- und hier werden auch die Verbände gewechselt,- weil ich mein Zimmer samt Pflegebett nicht benutzen kann. Bei dieser Sitzerei in der Küche muss ich auch alles von da aus erledigen, da ich mein Zimmer nicht benutzen kann.
Als ich noch im Krankenhaus erfuhr, dass alles so weit hergerichtet war, dass weitergemacht werden konnte, freute ich mich sehr. Nach meiner Rückkehr am 14. Juli 2017 verpuffte diese Freude dann wieder. Die Miete nehmen die Herren Müller ja gerne, aber nach vielen Jahren etwas dafür tun müssen, dass das Wohnen weitergehen kann, das ist ihnen wohl zu viel. Das, was in der Klinik als Grundlagen angelegt worden waren, kann ich hier bisher nicht weitermachen, weil die geschilderten Umstände mich darin blockieren und behindern.
Dafür darf ich mich noch unfreundlich behandeln lassen, Vorwürfe einstecken,- vermutlich bin ich ja auch noch schuld daran, dass ich schwer krank bin. Wenn meine Laune nicht die beste ist, das wird sofort beanstandet. Dass diese nicht steigt, ist wohl kaum verwunderlich – wenn ich auf dem Stuhl in der Küche stundenlang ausharren muss, wegen der Nahrungszufuhr, und mir dadurch dann jeder Zentimeter am Körper weh tut, und die Beine bis zur Unförmigkeit anschwellen. Auch der Arztbesuch wird in der Küche mit mir auf dem Stuhl abgehandelt. Das ist alles nur noch widerlich.
Wenn nun Herbst und Winter kommen, und die Heizung nicht funktioniert, wird es noch schlimmer. Es gibt ein neues Problem mit dem Anschluss, weil andere Bewohner des Hauses von uns eine Leitung für sich benutzt haben. Diese waren im Urlaub – sind aber wieder zurück. Dass das so ist, okay. Wir wurden um Geduld gebeten, – diese Bitte haben wir wohl mehr als übererfüllt. Immerhin wird ja nun wenigstens mit den Mitbewohnern verhandelt, wie es weitergehen soll.
Die Herren Müller hatten nach meinem Weggang in die Krebsklinik, und nach meiner Wiederkehr eine Menge Zeit. Sie wussten was zu machen war, aber es ist nichts passiert – jedenfalls nichts Brauchbares. Dass bis heute wiederum keine Antwort erfolgt, Herr Andreas Müller auch für Herrn Kirsch – den Betreuer des Projektes mit uns – nicht erreichbar ist, das ist nicht mehr hinnehmbar. Immerhin hätte Herr Andreas Müller wenigstens die anderen Probleme inzwischen in Angriff nehmen können.
Wir leben in einer unwürdigen Mischung aus Dach über dem Kopf, – ein Bett haben zum Schlafen,- und sich durchwurschteln müssen, wie in einer Ruine. Wo kommt noch Wasser und wie lange, zum Beispiel. Wie lange soll der Ofen noch vor sich hin stauben? Wie lange noch soll ich mich mit Notbehelfen zufriedengeben? Auch wenn sich nun ein wenig Fortschritt bei der Heizung abzeichnet, sind für mich damit die anderen Probleme, die gerade im Alltag sehr wichtig sind, nicht gelöst. Dass da nichts geschieht blockiert ungemein, denn ich muss ja meinen Hausstand mit allem Zubehör völlig neu aufbauen. Das, was mein Mann hinterlassen hatte, war zu nichts mehr zu gebrauchen.
Wenn Herr Andreas Müller seine Zusagen nicht erfüllen kann, muss eben für Ersatz gesorgt werden. Ich würde es gerne noch erleben, dass hier alles funktioniert wie es soll, deshalb erwarte ich, dass endlich kurzfristig die Reparaturen erledigt werden, der Anschluss der Waschmaschine erfolgt, und der Ofen fachgerecht beseitigt wird. Ich denke nicht, dass das zu viel verlangt ist. Unter kurzfristig verstehe ich innerhalb von 5 Tagen einen verbindlichen Termin, der dann wiederum innerhalb der nächsten 5 Tage wahrgenommen wird.
So, wie es ist, kann es nun mal nicht bleiben, das ist tägliche Folter.
Mit freundlichen Grüßen
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