Ich bin ein Nostalgiker. – Na und?

Flucht vor der Realität – oder nur mal abschalten…

Von Martin Schnakenberg

Ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen durchstreifte ich neulich die Stadt, weil ich endlich mal was anderes tun wollte, als immer nur vor dem Monitor zu sitzen und ein leeres Notenblatt anzustarren. Ideen für neue Chor- oder Orchesterarrangements, geschweige denn neue Kompositionen, kamen mir nämlich nicht. Eher das Gegenteil, was in diesem Fall nicht Lustlosigkeit bedeutete, sondern als Folge dieses undefinierbaren Zustandes eben: was anderes tun, abschalten, faulenzen, einfach mal hängen lassen.

So kam ich auf meinem Streifzug in ein bekanntes Drogeriehaus und stieg die Treppe hoch zur Musik- und Videoabteilung. Und genau dort passierte es, was mir schon oft passiert war: Mein Blick blieb an einer DVD hängen. Der Titel war »Westlich von Santa Fe«, eine Westernserie, die ich in meiner Kinderzeit gesehen und seitdem nicht wieder vergessen hatte. Die Jüngeren werden wohl durch die späteren Wiederholungen die Serie als »The Rifleman« kennen, mit Chuck Connors und Johnny Crawford in den Hauptrollen. Jedenfalls: Ich war hin und weg. Leider gab es nur drei Boxen mit jeweils vier Folgen. Aber das war mir egal, ich musste die Serie einfach haben, denn ich bin nun mal ein Nostalgiesammler (Infos zur Serie). Weiterlesen „Ich bin ein Nostalgiker. – Na und?“

Sprachsoße?

Politik nach Zahlen

Analysen aus der Perspektive der empirischen Sozialforschung

All the news that’s fit to print? Die Verständlichkeit der Berichterstattung zur Bundestagswahl 2009 in ausgewählten Print- und Online-Medien

Von Jan Kercher 20. November 2010 um 20:49 Uhr

Jan KercherDie Verständlichkeit der politischen Medienberichterstattung ist eine zentrale Voraussetzung für das Funktionieren und die Legitimität moderner Demokratien. Dieser Zusammenhang wurde von Toni Amstad im Rahmen seiner Verständlichkeitsanalyse von Schweizer Tageszeitungen bereits Ende der 1970er Jahre treffend auf den Punkt gebracht: „Was nützt Entscheidungsfreiheit, wenn über Dinge entschieden werden soll, über die ein erheblicher Teil der Bürger nicht in verständlicher Weise – und damit nur schlecht oder überhaupt nicht – informiert ist?“

Hier weiterlesen

Sprache in Medien, Sprache durch Politiker entscheidet im wesentlichen, was öffentlich diskutiert werden soll. Nur soll Sprache auch verständlich sein. Für alle. Als ich vor ein paar Tagen zum genau gleichen Thema einen Beitrag schrieb, hatte ich wohl nur eine mäßige Resonanz, hab auch nicht viel erwartet, aber dass sich eine Zeitung wie die ZEIT an dem gleichen Thema versucht, gibt mir auf der einen Seite recht und bestärkt mich andererseits, einen Finger immer wieder auf Wunden zu legen, die sich mir so in den Weg stellen.

Bedauerlicher Weise fehlt mir persönlich das Umfeld, um auch in intellektuellem Rahmen mit und über Sprache zu reden und zu diskutieren. Auch aus diesem Grunde schreibe ich.

Sprache hat erst mal keinerlei ökonomischen Wert, so dass ihr immer weniger Wichtigkeit zugemessen wird. Dann kommt ein Mann wie Sarrazin, und das gesamte intellektuelle Deutschland empört sich, zum Teil zu recht, und fordert fast einstimmig Bildung. Bildung erfordert aber nicht allein nur Geld, es erfordert Disziplin, Wille, aber auch Freude am Wort, am Satz.

Im letzten Jahr meiner Volksschulzeit hat unser Klassenlehrer einmal die Woche in zwei Deutschstunden aus Büchern vorgelesen. Meist waren es triviale, aber auch spannende Geschichten und wir Schüler waren niemals gelangweilt, wenigstens die meisten nicht. Aber auch der Lehrer hatte am Ende des Schuljahres sein Erfolgserlebnis. Kein Schüler in der Klasse hatte eine schlechtere Note in Deutsch als eine drei. Deutsch beziehungsweise Sprache macht einfach Spaß, regt aber auch die Phantasie und den Fortschritt an. Und mit Fortschritt denke ich am wenigsten an Werbung und dass, was man heute unter ‘Public Relations’ versteht, denn genau dort wird Sprache gern ‘verhunzt’.

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Von Jan Kercher 20. November 2010 um 20:49 Uhr

Jan KercherDie Verständlichkeit der politischen Medienberichterstattung ist eine zentrale Voraussetzung für das Funktionieren und die Legitimität moderner Demokratien. Dieser Zusammenhang wurde von Toni Amstad im Rahmen seiner Verständlichkeitsanalyse von Schweizer Tageszeitungen bereits Ende der 1970er Jahre treffend auf den Punkt gebracht: „Was nützt Entscheidungsfreiheit, wenn über Dinge entschieden werden soll, über die ein erheblicher Teil der Bürger nicht in verständlicher Weise – und damit nur schlecht oder überhaupt nicht – informiert ist?“

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Sprache in Medien, Sprache durch Politiker entscheidet im wesentlichen, was öffentlich diskutiert werden soll. Nur soll Sprache auch verständlich sein. Für alle. Als ich vor ein paar Tagen zum genau gleichen Thema einen Beitrag schrieb, hatte ich wohl nur eine mäßige Resonanz, hab auch nicht viel erwartet, aber dass sich eine Zeitung wie die ZEIT an dem gleichen Thema versucht, gibt mir auf der einen Seite recht und bestärkt mich andererseits, einen Finger immer wieder auf Wunden zu legen, die sich mir so in den Weg stellen.

Bedauerlicher Weise fehlt mir persönlich das Umfeld, um auch in intellektuellem Rahmen mit und über Sprache zu reden und zu diskutieren. Auch aus diesem Grunde schreibe ich.

Sprache hat erst mal keinerlei ökonomischen Wert, so dass ihr immer weniger Wichtigkeit zugemessen wird. Dann kommt ein Mann wie Sarrazin, und das gesamte intellektuelle Deutschland empört sich, zum Teil zu recht, und fordert fast einstimmig Bildung. Bildung erfordert aber nicht allein nur Geld, es erfordert Disziplin, Wille, aber auch Freude am Wort, am Satz.

Im letzten Jahr meiner Volksschulzeit hat unser Klassenlehrer einmal die Woche in zwei Deutschstunden aus Büchern vorgelesen. Meist waren es triviale, aber auch spannende Geschichten und wir Schüler waren niemals gelangweilt, wenigstens die meisten nicht. Aber auch der Lehrer hatte am Ende des Schuljahres sein Erfolgserlebnis. Kein Schüler in der Klasse hatte eine schlechtere Note in Deutsch als eine drei. Deutsch beziehungsweise Sprache macht einfach Spaß, regt aber auch die Phantasie und den Fortschritt an. Und mit Fortschritt denke ich am wenigsten an Werbung und dass, was man heute unter ‘Public Relations’ versteht, denn genau dort wird Sprache gern ‘verhunzt’.